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    SACHBEGRIFFE |
Flacke, Thomas

CDU-Ratsherr in Kevelaer | * 1959 | † 2005

Thomas Flacke1997 wurde Thomas Flacke Beisitzer im Vorstand des CDU-Ortsverbands Kevelaer-Mitte. Nachdem er bei der Kommunalwahl 1999 bravourös das Direktmandat gewonnen hatte, bewarb er sich - mit Unterstützung starker Kräfte in der CDU - um den Fraktionsvorsitz. Dann aber entschied eine Mehrheit für Franz Wustmans, was Thomas Flacke brüskieren musste. Er machte seine Empfindungen in einem Brief öffentlich. Er sei fallen gelassen worden, damit andere - über die Fraktionsvorsitzendenposten - Zugang zum Verwaltungsrat der Verbandssparkasse Goch erhielten, und sollte mit dem vergleichsweise unbedeutenden Posten eines zweiten stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden ruhig gestellt werden. Dass die CDU-Fraktion mit Wustmans weder erfolgreich noch glücklich werden würde, zeigte sich später. Inzwischen trat Wustmans sogar aus der Partei aus.

„Ich habe auf eine Mitarbeit im Fraktionsvorstand verzichtet“, schrieb Thomas Flacke damals. „Alle wichtigen und einflussreichen Funktionen sind durch die Ortschaften besetzt. Kevelaer Mitte = 0.“ Das KB kommentierte seinerzeit: „Immer weniger Leute in Kevelaer empfinden, in einer besonderen Stadt zu leben. Diesen Verlust an Identität in dem alten Wallfahrtsort nimmt die von den Ortsteilen dominierte CDU scheinbar hin. Ihre Entscheidung, den Twistedener Franz Wustmans zum Vormann der CDU-Fraktion zu küren, ist eine Reminiszenz an das starke Umland und eine machtpolitische Konsequenz aus der faktischen > Paal & > Verrieth-Connection, bei der der zunächst ausgeguckte Kevelaerer Thomas Flacke nur gestört hätte.“

Er war nicht nur ein feiner Kerl. Er war auch aufrecht und mutig. Und nicht nachtragend: Thomas Flacke übernahm trotz des fraktionsinternen Eklats den Vorsitz des Bauausschusses und wirkte in Kevelaer-Mitte weiterhin im Parteivorstand mit. Zur Kommunalwahl 2004 holte der Ratsherr ein drittes Mal ein Direktmandat. Und erneut übernahm er den Vorsitz des Ausschusses für Bauwesen und Denkmalschutz und leistete hervorragende politische Arbeit.

Das alles gehört zu der öffentlichen Person Thomas Flacke, der er als Kommunalpolitiker war. Dem Menschen Thomas Flacke aber, das muss eingestanden werden, werden wir so nicht gerecht. Kaum jemand wusste von seiner schweren Erkrankung, die den Vater von zwei Kindern in den Tod geführt hat. „Wenn durch einen Menschen ein wenig mehr Liebe und Freude in der Welt war - so hat sein Leben einen Sinn gehabt“, lautet der Spruch über der Traueranzeige seiner Familie.

> Thomas Flacke und der Skandal-Artikel "Trauer an der Stange"

© Martin Willing 2012, 2013