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    SACHBEGRIFFE |
Doornick, Theodor van

Bürgermeister in Kervenheim | * 1884 | † 1957

Foto zeigt Kervenheims Bürgermeister Theodor van DoornickVater Johann Michael van Doornick, 1857 auf Vogelsangshof zu Kervendonk geboren, und Mutter Maria, geb. Verhoeven, erzogen ihre neun Kinder im christlichen Geist und gaben ihnen mit auf den Weg, dass neben harter Arbeit im Beruf und auf dem Hof auch ehrenamtliche und gemeinnützige Arbeit unerlässlich sei. Auf Sohn Theodor, 1884 auf dem elterlichen Hof geboren, sollte sich dieses „politische Vermächtnis“ von Johann van Doornick, der von 1902 bis 1923 Gemeindevorsteher in Kervenheim gewesen war, am stärksten übertragen. 

Theodor van Doornick heiratete 1922 Anna Scholten vom Scholtenhof aus Eppinghoven und wurde Vater der Tochter > Maria (Hoogen).

Bereits seit 1924 Mitglied des Gemeinderates, wurde er 1927, nachdem sein Vater am 12. Juni gestorben war, zum Gemeindevorsteher und Amtsnachfolger seines Vaters berufen. Dies Amt übte Theodor van Doornick bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges aus. 

Das Vertrauen der Bevölkerung in den Gemeindevorsteher überdauerte die Kriegszeit. Theodor van Doornick wurde 1948 erneut in die Gemeindevertretung gewählt, die sich einmütig für ihn als ersten Bürgermeister, hervorgegangen aus freien Wahlen, entschied. Bis zu seinem Tod übte er dieses Ehrenamt aus - insgesamt kamen mehr als 30 Jahre zusammen, in denen er die Geschicke der Dorfschaft geleitet hatte. Genau so lange ist er Jagdvorsteher in Kervendonk gewesen.

Anfang November 1956 leitete Theodor van Doornick zum letzten Mal eine Gemeinderatssitzung. Es war die Sitzung, in der er wiederum zum Bürgermeister gewählt wurde. Da hatte bereits eine Krankheit von ihm Besitz ergriffen. Eine Ausschusssitzung konnte er noch besuchen, dann überfielen ihn erhebliche Gehbeschwerden. Schlimm war für ihn besonders, dass er nicht einmal mehr hinaus in die Natur konnte, die er liebte. 

Er starb im 1957, vier Monate nach seiner erneuten Wahl zum Bürgermeister als 73-Jähriger, im Marienhospital Kevelaer. 
 
In Nachrufen hieß es: „Wegen seines geraden und gerechten Wesens stand er bei jedermann in hohem Ansehen. Getragen vom Vertrauen seiner Mitbürger hat er mehr als 30 Jahre als Bürgermeister die Geschicke seiner Heimatgemeinde Kervendonk mit Klugheit und Umsicht geleitet. Als Mitglied des Kirchenvorstandes hat er 15 Jahre seinen klugen Rat in den Dienst der Kirchengemeinde gestellt.“ Und: „An den Geschehnissen der Heimat nahm er noch sehr regen Anteil. In der letzten Amtsvertretersitzung in Winnekendonk in der vergangenen Woche [Februar 1957] hatte Amtsdirektor Wormland mitteilen können, daß Bürgermeister van Doornick sich noch wenige Tage zuvor gern bereit erklärt hatte, mit seinen umfangreichen Kenntnissen der Geschichte und des Brauchtums der Heimat an der Zusammenstellung eines Archives des Amtes Kervenheim mitzuwirken.“ 

„Bürgermeister van Doornick war ein wirklicher Vater seiner Gemeinde, ein Mann von großem Wissen und klug abwägendem Urteil, als Mensch anspruchslos und bescheiden, von einer bezwingenden Herzenswärme, die ihm in allen Bevölkerungskreisen hohe Achtung und viele Freunde sicherte“, hieß es in der „Rheinischen Post“ 1957. „Seine ganze Arbeitskraft opferte er dem Wohle der Allgemeinheit. In allen Anliegen, die an ihn herangetragen wurden, wußte er in edler Hilfsbereitschaft mit Rat stets den rechten Weg zu finden. Seine besondere Liebe galt der Heimat. Er war ein großer Kenner der Heimatgeschichte und aller heimatkundlichen Belange. Tief war er mit der Natur verbunden, die er wie kaum ein anderer kannte. Aus seinem reichen Wissen um Land und Leute hat er seinen Mitmenschen viel Wertvolles vermittelt. Mit den Vertretern der Gemeinde Kervendonk und des Amtes Kervenheim verband ihn ebenso wie mit der Verwaltung eine enge Zusammenarbeit und herzliche Kameradschaft.“

Quellenhinweis: Kevelaerer Persönlichkeiten 2

© Martin Willing 2012, 2013