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    SACHBEGRIFFE |
Bayen, Beate und Werner

Marketingpreisträger 2012: Bayen Lederwaren

Mrketingpreis> Ruth Keuken, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kevelaer, hielt die folgende Laudatio auf Beate und Werner Bayen bei der Marketingpreisverleihung 2012 im Bühnenhaus:

Die „Uniformiertheit der Innenstädte“ wird seit einigen Jahren landauf, landab beklagt. Vergleichbare Einkaufsstraßen mit Filialisten und Ketten prägen die 1-a-Verkaufslagen. Und in den 1-b und 2er-Lagen geht das Schreckgespenst „Leerstand“ umher. Der Konsument beklagt häufig das Fehlen von service-orientierten, inhabergeführten Fachgeschäften – und er trägt dennoch mit seinen Online-Käufen nicht unwesentlich zum Sterben dieser Königsklasse des Einzelhandels bei.

In Kevelaer (...), da gibt es sie noch: die Vertreter eben dieser Königsklasse des Einzelhandels. Zusätzlich zum Service und zur Beratung bekommt der Kunde in einigen Branchen noch weitaus mehr geboten: das sinnliche Erleben von Fühlen und Riechen. Wer einmal den Duft von frisch gebackenem Brot, von geräuchertem Schinken, von gedruckten Buchseiten oder von gegerbtem Leder erlebt hat. Wer die Vorfreude beim Berühren eines guten Füllfederhalters, einer handgefertigten Kerze oder eines edlen Reisekoffers kennt. Und wer dann noch fachlich exzellent beraten wird, der weiß, warum ich diese Geschäfte zur Königsklasse des Einzelhandels zähle.

Die Preisträger (...) gehören mit ihrem Fachgeschäft an der Hauptstraße zu eben dieser Königsklasse. Er ist als gelernter Feintäschner „der“ Verkäufer schlechthin. Sie kam als Seiteneinsteigerin vor einigen Jahren hinzu und wird heute gleichwohl als Fachfrau für Lederwaren geschätzt. Beate und Werner Bayen stehen mit ihrem Fachgeschäft „Bayen Lederwaren“ in Kevelaer für die Segmente Reisegepäck, Handtaschen und exklusive Schirme. „Wir führen hochwertige Marken, die normalerweise erst in Städten ab 150.000 Einwohnern zu haben sind“, erläuterte mir Werner Bayen sein Warenkonzept. Wenn er einem Kunden einen Koffer zeigt, dann wird die Präsentation sozusagen zelebriert. Der Kunde soll die Qualität des Materials erleben und bereits beim ersten Kontakt alle Reißverschlüsse, Taschen und Extras kennen lernen.

Begonnen hat alles in Krefeld. Hier war das 400 Quadratmeter große Lederwaren-Fachgeschäft der Gebrüder Bayen am Ostwall eine bekannte Größe, das von Werner und Helmut Bayen geführt wurde. Werner und seine Frau Beate besuchten regelmäßig Verwandte in Kevelaer. Damals formulierte Werner Bayen seinen Wunsch, einmal in Kevelaer ein Geschäft zu eröffnen. Als das Lederwaren-Fachgeschäft Kleypass-Arts an der Hauptstraße aus Altersgründen aufgegeben werden sollte, handelte unser Preisträger, übernahm das Geschäft und baute kräftig um. „Wir waren Kevelaer und dem Niederrhein immer verbunden“, erinnerte sich Beate Bayen bei unserem Gespräch an diese Zeit. „Und nun konnten wir das richtige Ladenlokal am richtigen Ort erwerben.“

Am 1. März 1997 öffnete Bayen Lederwaren seine Pforten. Auf 85 Quadratmetern wurde ein dem Krefelder Geschäft vergleichbares Sortiment mit Schwerpunkt Reisegepäck präsentiert. Mit dabei: Karin Verfürth, die beim Vor-Vorgänger Plümpe gelernt und beim Vorgänger Kleypass-Arts als Fachverkäuferin gearbeitet hatte und noch heute für das Haus Bayen tätig ist. Beate Bayen, die insgesamt 31 Jahre als Endoskopie-Assistentin in Krefeld-Uerdingen gearbeitet hat, stieg 1997 zunächst für einige Stunden wöchentlich als Verkäuferin ein. Seit dem 1. Januar 2007, mit dem Umzug der Eheleute Bayen nach Kevelaer, seit dem 1. Januar 2007 widmet sie ihre volle Zeit dem Fachgeschäft. „Geht nicht – gibt’s nicht“, so ihre Devise.

Befragt man die geborenen Krefelder und heutigen Wahl-Kevelaerer Beate und Werner Bayen, was für sie das Besondere an unserer Stadt ist, so sind ihre Antworten vielschichtig. „Wir lieben diese Kleinstadt der kurzen Wege, die sehr gute gutbürgerliche Küche der Gastronomie und die gemütlichen Cafés.“ Die Nähe zur Basilika und das häufige Glockengeläut hat für sie eine unverwechselbare Ausstrahlung.

Die Bayen-Kunden kommen aus einem Umkreis von etwa 100 Kilometern. Ob aus Krefeld oder Meerbusch, aus Düsseldorf oder Oberhausen, aus Viersen oder Mönchengladbach – viele Lederliebhaber der Region schätzen das besondere Angebot in Kevelaer. Für eine individuelle Beratung zeichnen neben Werner und Beate Bayen insgesamt sechs weitere Mitarbeiter verantwortlich.

Den 28. Januar 2012 werden viele Kevelaerer, insbesondere aber unsere Preisträger so schnell nicht vergessen. Um 6.30 Uhr klingelte bei den Eheleuten Bayen das Telefon. „Euer Laden brennt“, lautete die Schreckensbotschaft. Seit den frühen Morgenstunden brannte die Wohnung im Obergeschoss des Hauses an der Hauptstraße 7. Die Feuerwehr konnte zwar ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser verhindern, das Löschwasser jedoch ruinierte das Ladenlokal von Bayen Lederwaren. „Wir waren mit unserem Geschäft von jetzt auf gleich heimatlos“, erinnerte sich Werner Bayen an den Unglückstag. Für ihn und seine Frau stand jedoch fest: „Wir machen weiter. Denn nur wir entscheiden, wann wir aufhören. Und so schon gar nicht!“

Gesagt, getan. Bayens nahmen die Baustelle in Angriff und planten das neue Ladenlokal. Durch die Nachbarn an der Hauptstraße gab es vielseitige Unterstützung. Ob ein wärmendes Mittagessen in der Aufräumphase, ob Paketannahmen oder Schlüsseldienste für Handwerker – die Einzelhändler-Kollegen halfen schnell und umkompliziert. „Für uns war das eine weitere Facette des ‚Unverwechselbar Kevelaer‘ “, so Werner Bayen. Ende April konnte in einem kurzfristig freigewordenen Ladenlokal an der Basilikastraße nur wenige Meter von der Hauptstraße entfernt ein Übergangsverkauf eingerichtet und zeitgleich eine intensive Marketing-Kampagne eingeleitet werden. Parallel wurden an der Baustelle ein neues Ladenlokal konzipiert und viele Gespräche mit Vertretern für neue Ware für die Neueröffnung geführt.

Am 15. September war es dann soweit: Bayen Lederwaren öffnete im neuen Glanz mit großen Schaufenstern, moderner Beleuchtung und gewohnt hochwertigem Sortiment das neue Fachgeschäft an der Hauptstraße. Das attraktive Rimova-Depot zeigt eindrucksvoll die hauseigene Fachkompetenz im Bereich Reisegepäck, zu der auch Koffer von Samsonite, Travelite, Titan und Esprit gehören. Auch bei den Handtaschen wurde das Sortiment in den vergangenen Jahren stetig um hochwertige Marken auch für jüngere Zielgruppen erweitert. Hier reicht das Gebotene von Bogner bis The Bridge, von aunts & uncles bis Mandarina Duck. Exklusive Schirme runden das Warenangebot im Fachgeschäft von Beate und Werner Bayen ab.

Wenn Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, das soeben Gesagte vor Ihrem geistigen Auge einmal Revue passieren lassen, dann verstehen Sie, warum wir Bayen Lederwaren zur Königsklasse des Einzelhandels zählen.

Sehr geehrte Frau Bayen,
sehr geehrter Herr Bayen,

viele Kevelaerer haben Ihr Engagement im Interesse des Standortes Kevelaer aus nächster Nähe gesehen. So auch die Mitglieder der Jury. Die Jury ist einhellig der Meinung: Sie erhalten in diesem Jahr den Marketing-Preis-Kevelaer. Herzlichen Glückwunsch.

Ruth Keuken, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kevelaer
(Laudatio bei der Marketingpreisverleihung am 14.11.2012 in Kevelaer) 

© Martin Willing 2012, 2013