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Kaum
hat die CDU Kevelaer die "Fax-Affäre" als nicht aufzuklärenden Vorgang
abgelegt, taucht die dicke Akte wieder auf und kracht dem CDU-Vorstand
mit Karacho auf die Füße. Vier Vorstandsmitglieder sind wegen "Verlustes
von Vertrauen und Glaubwürdigkeit" von ihren Ämtern zurückgetreten.
"Der CDU-Vorsitzende Thomas Selders bedauert die Entscheidung", meldet
der Stadtverband in einer Pressemitteilung. "Ich habe alle vier herzlich
gebeten, die Entscheidung zu überdenken“, wird darin Selders zitiert.
Thomas Selders: Partei kommt nicht zur Ruhe.
Zur Begründung hätten die Zurückgetretenen mitgeteilt, dass durch die
Fax-Affäre ein Verlust von Vertrauen und Glaubwürdigkeit entstanden sei.
"Dem Rücktritt der vier war eine Diskussion im Stadtverbandsvorstand
vorausgegangen, in der über die Weiterarbeit des gesamten Vorstands
abgestimmt werden sollte. Mit einer 2/3-Mehrheit haben die
Vorstandsmitglieder dann beschlossen, ihre Arbeit ohne personelle
Veränderungen unverändert fortzusetzen. Die Zurückgetretenen haben sich
diesem Votum nicht angeschlossen." Soweit die Presseerklärung. Über den
Fortgang der Dinge werde der Gesamtvorstand im Februar entscheiden.
Der Vorstand des CDU-Stadtverbands bestand bis zum Rücktritt der vier
Mitglieder aus dem Vorsitzenden Thomas Selders, seinen Stellvertretern
Jürgen Aben, Michael Kamps und Josef Roest, dem Kassierer Hans Wans, der
Schriftführerin Ingrid Meinert und Pressesprecher Hubert van Meegen;
ferner aus den Beisitzern Gottfried Mülders, Verena Roghmans, Klaudija
Paunovic, Helmut Baues, Klaus Hendrix, Franz Kolmans, Isabell Louven,
Erich Reiser, Paul Schaffers und Klaus Tissen.
Zurückgetreten von ihren Vorstandsämtern sind nun die drei
stellvertretenden Vorsitzenden Jürgen Aben, Michael Kamps und Josef
Roest sowie Beisitzerin Isabell Louven.
Zurückgetreten: Jürgen Aben, Michael Kamps und Josef Roest (v.l.).
Diese Rücktritte sind insofern
bemerkenswert, als wenige Tage zuvor der CDU-Vorstand einstimmig, also
auch mit Stimmen der nun Ausscheidenden, die zwielichtige Fax-Affäre als
einen nicht mehr aufzuklärenden Vorgang zu den Akten gelegt hat.
In der Führungsriege des CDU-Stadtverbands geht es offenbar längst nicht
mehr um die Fax-Affäre, sondern um einen Machtkampf innerhalb des
Vorstands. Im Fokus steht der von seinen drei Stellvertretern verlassene Vorsitzende Thomas Selders, um den sich
jetzt seine Unterstützer scharen und gegen den sich seine Widersacher in
Stellung bringen. Der Partei wird nichts anderes übrigbleiben, den Machtkampf
bald zu entscheiden und endgültig zu beenden, um nicht zerstritten
ins Wahljahr 2014 zu schliddern.
Mittwoch, 30. Januar 2013
© Martin Willing 2012, 2013