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1783 eröffnet
Das
Hotel-Restaurant „Zur Brücke“ an der Bahnstraße ist eines der ältesten
Gasthäuser in Kevelaer. Bereits 1783 wurden hier Gäste bewirtet.
Im ausgehenden Mittelalter bildeten die Bauernschaften Vorst,
Klein-Keylaer, Hegerath und Hüdderath (Süd) das, was wir heute Kevelaer
nennen. Dieses Kevelaer bestand - vor Stiftung der Wallfahrt - aus
weniger als drei Dutzend Häusern, Höfen und Katen.
Bis ins 17. Jahrhundert war die Dondert ein ansehnlicher Kleinfluss, der
erst zum Bächlein verkümmerte, als im Zuge eines Kanalbaus (Nierskanal,
1770) der Wasserzufluss drastisch beschnitten wurde. Entlang der Dondert
lagen Gehöfte, die zur Bauernschaft Vorst zählten.
1719, als die Dondert noch genügend viel Wasser führte, errichtete Peter
van Kempen etwa dort, wo heute die Gaststätte „Zur Brücke“ steht, eine
Ölmühle. Mit der Verkümmerung der Dondert zu einem Rinnsal war dem
Ölmüller (Meulenmeester) die Existenzgrundlage entzogen. Noch 1772 wird
Petrus van Kempen als Ölmühlenbetreiber im Kirchbuch von Winnekendonk
geführt.
Der Pfarrsprengel St. Urbanus reichte damals bis zum Ostufer der
Dondert. Die Ölmühle an der Dondert gab einer auf sie zuführenden Straße
ihren Namen - der Mühlenstraße, die heute Basilikastraße heißt.
Gastwirt Heinrich Cremeren erwarb das Areal und baute 1783 das
Restaurant, in dem seitdem Gäste bewirtet werden. Es wurde wegen der
kleinen Dondert-Überquerung „Zur Brücke“ genannt. Im Hausgiebel ist die
Jahreszahl 1783 verewigt.
Die Lage war ausgesprochen attraktiv: Das neue Gasthaus stand an einer
uralten Straßenverbindung zwischen Maas und Rhein und an der
Wegegabelung Winnekendonk-Wetten.
Im April 1815 verpachtete Cremeren das Anwesen, bestehend aus
Restaurant, Scheune, Baumgarten und (nicht mehr betriebener) Ölmühle.
Pächter waren Theodor An Gen Eyndt und dessen Frau Elisabeth geb.
Wallmanns. 1840 gingen das Gasthaus und der bäuerliche Betrieb in den
Besitz von Jakob Aengeneyndt und seiner Frau Dorothea geb. Cremeren
über. Auch beim Besitzwechsel 1887 blieb das Anwesen Familieneigentum:
Maria Allofs, eine Großnichte von Jakob Aengeneyndt, erbte es. 1888
vermählte sich Maria Allofs mit Heinrich Grevers.
Ihr Sohn Ferdinand Josef Grevers heiratete 1930 Wilhelmine Aloysia
Jansen. Das Ehepaar betrieb die Gaststätte und verpachtete Land und
Nebengebäude. Ferdinand Grevers war musisch begabt. Als Gaesdoncker
sprach er Griechisch und Latein, spielte hervorragend Klavier und wurde
in allem zum Vorbild seiner 1930 geborenen Tochter Marlies, die sein
Haus später weiterführen sollte.
Im letzten Kriegsjahr (1945) diente das Haus „Zur Brücke“ der
Unterbringung von Kranken, weil das Marienhospital seine Betten
teilweise auslagern musste.
Marlies Grevers, Tochter von Ferdinand und Wilhelmine Grevers, heiratete
1960 Christoph Sürgers. Gemeinsam bewirtschafteten sie das Gasthaus. Sie
erweiterten 1967, 1974 und 1976 Hotel und Gaststätte, 1987 wurde ein
neuer Hotelanbau mit zeitgemäßem Komfort in Angriff genommen und am 11.
Juni 1988 - vor bald 20 Jahren - eröffnet.
Heute führt als Hauseigentümerin Tochter Anja Maria Sürgers die
Tradition des Hauses weiter.
Die Betreiber des Gasthauses „Zur Brücke“
1783 Heinrich Cremeren und Elisabeth geb. Vinmans.
1800 (~) Pächter Theodor Aen Gen Eyndt und Elisabeth.
1825 Jakob Aengeneyndt und Dorothea geb. Cremeren.
1887 Maria Allofs (Großnichte von Jakob Aengeneyndt).
1888 Maria geb. Allofs und Heinrich Grevers.
1930 Ferdinand Josef Grevers (Sohn von Maria Allofs und Heinrich
Grevers) und Wilhelmine Aloysia geb. Jansen.
1960 Marlies geb. Grevers († 2001) und Christoph Sürgers.
Heute Anja Maria Sürgers (Tochter von Marlies und Christoph Sürgers).