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Wallfahrtsrektor in Marienbaum | * 1888 | geweiht 1912 | † 1951
In
der Endphase der NS-Zeit wurde Julius Willing Hüter des Heiligtums von
Marienbaum.
Er war einer der vier Söhne des Schreinermeisters Willing in Anholt. Der
Handwerker nahm seinen ältesten Sohn Bernhard, den er beim Aufbau eines
Baugeschäftes in Kamp-Lintfort finanziell unterstützt hatte, in die
Pflicht: Sobald sein Geschäft gut laufe, solle er seinen jüngeren
Brüdern das Studium ermöglichen.
Bernhard Willing entwickelte seinen Betrieb zu einer beachtlichen
Unternehmung, so dass er seinen Brüdern Julius (Theologie) und Gerd
(Medizin) das Studium finanzieren konnte. Seinen Bruder Johann, der
Handwerker wurde und in Kamp arbeitete, unterstützte er auf andere
Weise.
Julius Willing, im April 1888 in Anholt geboren, wurde im Juni 1912 zum
Priester geweiht. Verzögert durch den Ersten Weltkrieg, übernahm Julius
Willing erst 1916 eine Kaplanstelle in Emsdetten. Im Herbst 1922
wechselte er nach Warendorf, wo er lange Zeit wirkte. 1936 wurde er als
Pfarrrektor nach Oberhausen-Sterkrade (St. Barbara) berufen.
Das Gnadenbild
von Marienbaum.
1943 setzte Bischof Clemens August von Galen Julius Willing im
Wallfahrtsort Marienbaum als Hüter des Heiligtums ein, wo Julius im
November die Pfarrverwaltung übernahm.
Der Pfarrer, der im Pastorat von seiner Haushälterin Hanna Hüls versorgt
wurde, litt nach dem Weltkrieg zunehmend unter Herzkrankheit. 1950 wurde
er längere Zeit im St.-Josef-Krankenhaus Moers behandelt. Am letzten Tag
des Jahres 1951 starb Julius Willing im Alter von nur 63 Jahren.
Bernhard Willing, Bruder von Julius Willing, war der Vater von Dr. Heinrich Willing und Großvater von Martin Willing.