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Punga-Kronbergs, Rinald
Leiter der Stadtgärtnerei * 1940 | † 2010

Foto zeigt Rinald Punga-Kronbergs
Der Gärtnermeister Rinald Punga-Kronbergs war 30 Jahre lang, von 1969 bis 1999, bei der Stadt Kevelaer beschäftigt. Er leitete die Gärtnerei des städtischen Betriebshofs und prägte Planung und Gestaltung der öffentlichen Grünanlagen entscheidend mit. Ein Jahr vor seiner Pensionierung übernahm er die Leitung des städtischen Betriebshofs.

Rinald Punga-Kronbergs, der 1965 Margret van Endern geheiratet hatte, war ein ausgewiesener Fachmann auf seinem Gebiet, der sich, wo immer er den Umweltschutz verletzt sah, mit Kompetenz einschaltete und auch in der Öffentlichkeit Streitthemen nicht aus dem Weg ging.

Dem Kävels Bläche wünschte er zur Jahrtausendwende "ein scharfes Auge, gute Ohren, Unbestechlichkeit und kalten Verstand - im Kampf gegen Behörden- und Politikerdummheit oder Dreistigkeit".

Er war selbst ein scharfer Beobachter aller Kevelaerer Themen: So analysierte er im Jahr nach seiner Pensionierung die Schwachstellen der geplanten Südumgehung und zog klar seine Schlüsse („Verblendung und Verdummung der Kraftfahrer und Straßenbewohner Kevelaers“); 2003 kritisierte er die Planungen für die „Stassen“-Kreuzung im Alt Derp als völlig unpassend. Als im selben Jahr „gefühlt halb Kevelaer“ gegen das Abholzen der Linde vor dem Marktcafé protestierte, beschrieb Fachmann Punga-Kronbergs in einem KB-Leserbrief detailliert, wie der angeblich nicht mehr zu rettende Baum erhalten werden könnte. So wenig wie andere Kevelaerer konnte er kurz darauf fassen, dass die Linde gleichwohl buchstäblich über Nacht abgeholzt worden war.

Ebenfalls 2003 schrieb Punga-Kronbergs mit Biss, Spott und Traurigkeit einen „Nachruf“ auf „öffentlich“ verstümmelte Kastanien und Robinien an der Biegstraße.

Rinald Punga-Kronbergs wetterte über den beklagenswerten Zustand städtischen Grüns: „In keiner alten Grünanlage wird energisch renoviert und nachgepflanzt - Kapellenplatz, Südstraße, Friedensplatz, Kreuzweg und Friedhof u.v.m. sind abgängig und werden ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen können. Wir bauen Turnhallenpaläste, Schulen, Wohngebiete, gepflasterte Flächen, gebührenpflichtige Parkplätze, Eisenkübel usw. und so fort.“

Er sah, als wachsamer Umwelt-Profi, wie durch ein Vergrößerungsglas die Schattenseiten seiner Stadt: "Es wird bald so sein, dass es rund um Kevelaer raucht und stinkt, hämmert und rattert. Die Gewerbegebiete legen eine Klammer um die alte Stadt. Warum gilt nicht auch hier ‚weniger ist mehr‘? Muss Kevelaer wachsen?" fragte er in einem Brief an das KB.

"Achten Sie doch mal aufmerksam darauf, wie oft hier von hochoffizieller Seite von Natur, Umwelt oder Grün gesprochen wird", schrieb er. "Fast gar nicht! Und das wird sich für Kevelaer rächen."

Bei aller Kritik, die er äußerte, war Rinald Punga-Kronbergs alles andere als ein Nörgler. Er versuchte in der Sache zu überzeugen und musste immer wieder feststellen, dass Unwissen und persönliche Interessen oft den besten Argumenten im Weg stehen.

Der unermüdliche Mahner wurde 69 Jahre alt. Er starb im Jahr 2010.


Rinald Punga-Kronbergs (l.) zusammen mit Heiner Schraml.