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Siebenjähriges Mädchen in Kevelaer ermordet
1964 verschwand an der Feldstraße in Kevelaer ein siebenjähriges
Mädchen. Es war vom Spielen nicht zurückgekehrt. Um 21 Uhr erstattete
die Familie Vermisstenanzeige. Bis 2 Uhr suchten Polizei, Feuerwehr und
der zivile Bevölkerungsschutz. Zwei Polizisten mit Hunden blieben die
ganze Nacht im Einsatz, später nahmen über 200 Einsatzkräfte, darunter
englische Taucher an Dondert, Wissener Nierswehr und einem Baggerloch
die Suche wieder auf.
Zehn Monate blieb das Schicksal des Kindes ungeklärt, bis Hilfsarbeiter
Harry J. aus Kevelaer überraschend gestand, das Mädchen am Tag seines
Verschwindens, am 1. Mai 1964, in seiner Wohnung mit einer Kordel
ermordet zu haben. Zuvor hatte er sich an dem Kind vergangen.
Der Täter war nach der Tat wegen anderer Vergehen in der Haftanstalt
Kleve untergebracht worden (er hatte sich an zwei weiteren Mädchen
vergangen). Dort vertraute er sein Geheimnis Kriminalbeamten an. Harry
J. führte sie zu einer Müllkippe auf der Hees bei Weeze, wo er das
vermisste Kind verscharrt hatte. Zunächst hatte er es auf einem
Holzlagerplatz, nur wenige Meter von seiner Wohnung entfernt, vergraben,
dann aber zur Müllkippe gebracht, als bekannt geworden war, dass am
Holzlagerplatz Kabel verlegt werden sollten.
Harry J., so berichtete das KB über den Mordprozess im Oktober 1965,
habe keine Regung oder Reue gezeigt. Der Gericht verurteilte den Mann,
der sein Geständnis zwischenzeitlich widerrufen und einen Bekannten
beschuldigt hatte, zu lebenslangem Zuchthaus.