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Gute Seele im Pfarrhaus | * 1926 | † 1999
"Sie
war und bleibt für uns ein kostbares Geschenk“, schreiben die
Kirchenvorstände von St. Antonius und St. Quirinus sowie Pastor Alois
van Doornick im Oktober 1999 in ihrem Nachruf auf Alwine Hülshorst. Wer
war diese Frau?
Im westfälischen Lüdinghausen wurde Alwine Hülshorst geboren; hier wuchs
sie in der Familie des Landwirts Gerhard Hülshorst und seiner Frau
Johanna auf. Alwine war die zweitjüngste Tochter unter 16 Geschwistern,
von denen zwei schon im frühen Kindesalter starben.
Früh wusste Alwine Hülshorst, dass sie in besonderer Weise für Gott und
die Menschen leben sollte. Zunächst glaubte sie, dies in einer
Ordensgemeinschaft zu verwirklichen. Mit 22 Jahren übernahm sie 1949 die
Haushaltsführung beim Kaplan und späteren Pastor Heinrich Müllers, mit
dem sie in der schweren, entbehrungsreichen Nachkriegszeit wichtige
Aufbauarbeit in Seelsorge und Caritas leistete. Sie begleitete ihn in
mehrere Pfarrgemeinden. In der Fürsorge für den Priester im Haushalt und
in der unermüdlichen, aufopfernden Gemeindearbeit sah sie ihre
Lebensberufung erfüllt.
Mit der frühen Erkrankung und Pensionierung von Pastor Müllers kam
Alwine Hülshorst nach Kevelaer, wo sie ihn bis zu seinem Tod 1979 mit
der ihr eigenen, hingebenden Fürsorge betreute. Soweit es ihre Zeit
zuließ, übernahm sie den Küsterdienst in St. Antonius. Danach führte sie
dem Ruhestandsgeistlichen Vinzenz Hartmann bis zu dessen Tod Ende 1983
den Haushalt. Daneben tat sie die Arbeit im Pfarrbüro von St. Quirinus
Twisteden.
Von 1984 bis zu ihrer Pensionierung im September 1991 arbeitete sie mit
gewohnter Einsatzfreude und Gründlichkeit als Pfarramtshelferin in St.
Antonius und St. Quirinus Twisteden. Viele Menschen haben in Freude und
Leid, bei Geburt, Trauung oder Tod ein offenes Ohr, Trost und Hilfe
gefunden. Den Seelsorgern und den vielen Gruppen in den Gemeinden war
sie gerade in den Jahren des Kirchbaus in St. Antonius eine zuverlässige
Mitarbeiterin. Noch in ihrer schweren Krankheit war sie Menschen in Leid
und Sterben zugetan.
„Eine christliche Gläubigkeit und tiefe Frömmigkeit waren ihr innerlich
sicheres Rüstzeug in ihrem Beruf und in ihrer Liebe und Treue zu Gott
und den Menschen. Als eine starke Frau, mit Gaben eines klaren Herzens,
voller Wohlwollen und großem Einsatz lebt sie in unseren Gedanken fort.
Sie war und bleibt für uns ein kostbares Geschenk“, heißt es im Nachruf
der Gemeinden.