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Hegenkötter, August
Pastor an St. Quirinus Twisteden | * 1885 | geweiht 1908 | † 1973

Foto zeigt August Hegenkötter
1908 erhielt der gebürtige Neubeckumer seine Priesterweihe mit Sonderdispenz als 23-Jähriger. Schon als Kaplan in Moers betreute er ausländische Arbeiter aus osteuropäischen Ländern, deren Sprache er lernte.

Während des Kriegs war er Seelsorger von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen, Vertriebenen und Verwundeten in Lagern und Lazaretten in Osteuropa. In 15 Sprachen verkündete August Hegenkötter den Ärmsten der Armen das Evangelium und gab eine Kirchenzeitung heraus.

Als es unter dem NS-Regime mit härtesten Strafen bedroht war, mit Gefangenen in deren Heimatsprache zu reden und ihnen Brot zu geben, predigte er sonntags in Deutsch, Kroatisch und Slowenisch. Hegenkötter ging tapfer und unbeirrt seinen Weg.

1940 musste er Belgrad, das seine Station geworden war, verlassen - da gab ihm der Bischof von Münster, Clemens August von Galen, einen geheimen, gefährlichen Auftrag: Hegenkötter sollte die aus Osteuropa eingeschleppten Zivilarbeiter und Kriegsgefangenen seelsorglich betreuen, was streng verboten war. Hegenkötter fuhr in Zivil und mit dem Fahrrad von Lager zu Lager und informierte Insassen über den nächsten Gottesdienst, der in der jeweiligen Landessprache gehalten wurde.

Nach dem Krieg setzte der Geistliche seine Arbeit für Lagerinsassen zunächst fort. 1948, im 63. Lebensjahr, wechselte er in die Beschaulichkeit des Niederrheins und wurde Pfarrverwalter von St. Quirinus Twisteden. Hier feierte er 20 Jahre danach sein diamantenes Priesterjubiläum im Ruhestand, den er in Twisteden verlebte.

In den 1960er-Jahren schrieb August Hegenkötter, der Ehrenkonsistorialrat der Diözese Ljubljana, Kirchengeschichte. Seine zusammen mit Kardinal Bea formulierte Eingabe an das Zweite Vatikanische Konzil, orthodoxen Christen den Sakramentenempfang in katholischen Kirchen zu gestatten, nahm das Konzil an.

August Hegenkötter starb 1973 in Twisteden.