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Kaufmann und Schütze in Kevelaer | * 1935 | † 1990
Der Kaufmann Eduard Grootens, den seine Freunde nur „Edi“ nannten, stand
in der Tradition der Kevelaerer Unternehmer und Selbstständigen, die
über geschäftliche Notwendigkeiten hinaus am gesellschaftlichen Leben
der Marienstadt teilnahmen und es engagiert mitprägten. Edi Grootens
suchte sich dafür die St.-Sebastianus- Schützenbruderschaft aus; kaum
ein „Verein“ in Kevelaer ist älter als diese 1635 gegründete
Bruderschaft, zu der früher nur ledige Männer Zutritt hatten.
Edi Grootens kam 1935 auf die Welt. Seine Eltern Franz und Anna Grootens
hatten zwei Jahre zuvor ein Textilgeschäft in Kevelaer eröffnet, das
nach dem Krieg von ihnen weitergeführt wurde. Als Franz Grootens 1956
gestorben war, nahm seine Frau Anna das Heft in die Hand. 1971 kam die
zweite Generation „ans Ruder“: Edi Grootens, der bei Josef Helmus in
Wetten das Handwerk gelernt hatte, und seine Frau Ingrid entwickelten
das Geschäft „Mode Grootens“ weiter zu einem buchstäblichen
Anziehungspunkt für den modebewussten Herrn in der Region. Diesen Ruf
hat es bis heute.
Ohne seine tiefe Verwurzelung in der Kevelaerer Gesellschaft ist Edi
Grootens gar nicht vorstellbar. Seit Gründung des Vereins zur Förderung
des Rosenmontagszuges Kevelaer e.V. (VFR) war er dessen
stellvertretender Präsident. 1973 schoss er in der „Seb“, der er seit
1960 angehörte, den Vogel ab und „regierte“ als König. Zwei Jahre später
unterstützte er Günter Manders, seinen Freund, als Adjutant auf dem
Königsthron.
Als 1984 die Sebastianer die gemeinsame Kirmes der Geselligen Vereine
ausrichteten, trug Edi Grootens die Festkette; diesmal war es Günter
Manders, der assistierte. 1980 übertrugen ihm seine Schützenbrüder die
Präsidentschaft der „Seb“. Mit Durchsetzungsvermögen und mit
Einfühlsamkeit lenkte Eduard Grootens die Geschicke der Gilde - ein Amt,
das ihn geformt hat. So sagte es damals, kurz nach dem Tod von Edi
Grootens, sein Weggefährte Günter Manders in einem Gespräch mit dem KB.
Ein besonderes Anliegen war Edi Grootens, Träger des
St.-Sebastianus-Ehrenkreuzes, der Bau des Heiligenhäuschens der
Sebastianer an der Twistedener Straße.
„Das ist sein Werk und seine Erinnerung für uns“, sagte Manders.
Als Eduard Grootens 1990 völlig überraschend im Alter von nur 54 Jahren
starb, hinterließ er außer seiner Frau auch drei Kinder. Seine Mutter
Anna überlebte ihn um acht Jahre.