|
|
|
Leiter des Stadtarchivs Geldern, Vorsitzender von MESPILVS | * 1952 | † 2013
Auf
die Namen Stefan Antonius Theophil 1952 geboren, wuchs Stefan Frankewitz
in Straelen auf Haus Eyll auf, dessen Eigentümer er 1969 wurde. Nach dem
Abitur am Friedrich-Spee-Gymnasium in Geldern (1973) studierte er in
Marburg und Bonn Geschichte, Vor- und Frühgeschichte, Kunstgeschichte
und Volkskunde. 1984 wurde er bei Georg Droege am Institut für
geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn mit
der Arbeit Die geldrischen Ämter Geldern, Goch und Straelen im
späten Mittelalter, die 1986 als Buch erschien, promoviert.
1985 arbeitete Frankewitz zunächst im historischen Stadtarchiv Gochs und
wechselte im Jahr danach ins Stadtarchiv Geldern, dessen Leitung er
übernahm (1986). Nach Gründung des Vereins MESPILVS (sprich:
Mespilus), Gesellschaft zur Förderung des Stadtarchivs Geldern e.V.
(1994) übernahm Dr. Stefan Frankewitz Vorsitz und Geschäftsführung des
Fördervereins.
Der Gelderner Archivar besuchte im
Frühjahr 1998 zum ersten Mal die Redaktion des Kevelaerer Blatts. Martin
Willing berichtete darüber den Lesern:
"Der Mann hat Humor oder viel zu lachen in Geldern - oder beides. Die Gelderner nehmen die Archivarbeit im Rathaus jedenfalls so wichtig, wie sie es verdient. Bei dieser Gelegenheit erfuhren wir, daß Frankewitz auch ein Fotograf vor dem Herrn ist."
Frankewitz
imponierte mit seinem Einsatz und seiner Begeisterung für Geschichte dem
Kevelaerer Journalisten, der sich seit den 1990er-Jahren
schwerpunktmäßig auf die Erforschung der niederrheinischen Heimat und
ihrer Historie konzentriert, nachhaltig; jedenfalls wurde Willing
sprontan Mitglied im Verein MESPILVS zur Förderung des Gelderner
Stadtarchivs. Einen entsprechenden Förderverein für das Stadtarchiv
Kevelaer gibt es noch nicht.
Im Mai 2011 erschien sein letztes, großes Buch über Schlösser, Burgen
und Herrenhäuser an der Niers, in dem auch die Landesburg Schravelen
(„Im Grunde genommen genauso wertvoll wie Schloss Moyland“, Frankewitz)
eine wichtige Rolle spielt. Die lange Liste seiner Veröffentlichungen
ist beeindruckend.
Dr. Stefan Frankewitz, der 2013 unmittelbar vor seinem 61. Geburtstag
starb, hinterließ seine Frau und zwei Kinder. Er hatte noch soviel vor
und soviel zu berichten. Sogar über das Drachensteigen-Lassen, das er
liebte und so beschrieb: „Abheben! 1000 Träume vom Fliegen“.