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    SACHBEGRIFFE |
Cibis, Christine

Lehrerin in Kervenheim | * 1903 | † 1998

Foto zeigt Christine CibisÄlteren Kervenheimern und ihren Schülern ist sie in guter Erinnerung: 25 Jahre lang unterrichtet Christine Cibis als Lehrerin an der St.-Norbert-Schule, bevor sie sich zurückzieht. 
 
Ihr Leben beginnt im Hultschiner Ländchen, im oberschlesischen Schreibersdorf, das auf Tschechisch Neboztice heißt. Hier wird sie am Heiligabend des Jahres 1903 geboren. In Schweidnitz besucht sie das Lehrerinnenseminar und kommt in Schlesien in den Volksschuldienst. 

Krieg, Vertreibung aus der oberschlesischen Heimat und die schrecklichen Erfahrungen jener Zeit liegen hinter ihr, als sie im November 1946 aus der Bergstadt Zobten bei Breslau endgültig vertrieben wird und an den Niederrhein übersiedelt. Zunächst ist Christine Cibis Privatlehrerin in den Diensten der gräflichen Familie von Loe auf Schloss Wissen.

Im August 1948 beginnt sie ihre Arbeit als Lehrerin an der Volksschule der Gemeinden Kervenheim und Kervendonk, an der St.-Norbert-Schule in Kervenheim. In der schwierigen Nachkriegszeit wirkt sie tatkräftig am Wiederaufbau des Gemeinwesens und an der Neuordnung des Schulwesens mit. Sie versieht in christlicher Grundhaltung ihren Dienst an der ihr anvertrauten Schuljugend; sie tut es „hingebungsvoll, unermüdlich und verantwortungsvoll“, wie die Schulchronik festhält. In die letzten Jahre ihrer Dienstzeit fallen die Vorbereitungen auf die große Schulreform im Land Nordrhein-Westfalen (1968), die in den Neubeginn mit Grundschule und den drei weiterführenden Schulen Haupt- und Realschule sowie Gymnasium mündet. 

Im Juli 1969 wird Christine Cibis pensioniert. Aber wegen des damals herrschenden Lehrermangels bleibt sie noch bis März 1972 an der Kervenheimer Schule tätig. Dann scheidet sie aus, weil inzwischen genügend Lehrer nachgewachsen sind. Gerne hätte Christine Cibis ihr silbernes Lehrerjubiläum an der St.-Norbert-Schule gefeiert - es werden „nur“ 24 Jahre. 

„Noch heute sagen alle, die bei ihr in der Schule waren: ‘Bei ihr hat man was gelernt!’“, schreibt Kervenheims Pastor Dr. Emil Valasek später über Christine Cibis. „Jahrzehntelang hat sie als pflichtbewußte und zutiefst vom katholischen Glauben geprägte Pädagogin in Kervenheim gewirkt“. 

Christine Cibis lebt zuletzt im St. Ludgerusstift in Billerbeck, wo sie im Juli 1998 im 95. Lebensjahr stirbt. „In der schwierigen Nachkriegszeit wirkte sie tatkräftig mit beim Wiederaufbau und dem Neubeginn des Schulwesens. Mit christlicher Grundhaltung, unermüdlich und in hoher Verantwortung versah sie ihren Dienst an der ihr anvertrauten Schuljugend“, heißt es in einem Nachruf der Stadt Kevelaer.

Christine Cibis wird in der Familiengruft auf dem Friedhof in Kervenheim beerdigt, wo auch ihre Mutter und ihre Schwester Angela begraben liegen.

Quellenhinweis: Kevelaerer Persönlichkeiten 3

© Martin Willing 2012, 2013