Bebber, Paul van
► Reiter und Festkettenträger in Wetten | * 1935

Paul van Bebber ist, das wissen seine Freunde im Reiterverein „Von Bredow“, immer zur Stelle, wenn man ihn braucht. Dafür sagten sie ihm Dank: Nach nahezu vier Jahrzehnten Vereinszugehörigkeit übertrugen sie ihm 1998 die Ehre, für den Wettener Reiterverein die Festkette der Geselligen Vereine zu tragen.

Paul van Bebber, dem während der gemeinsamen Kirmes Anton Janssen als Adjutant zur Seite stand, ist 1935 in Veen geboren worden, wo er auch zur Schule ging. Auf dem elterlichen Bauernhof entdeckte er seine Liebe zu den Pferden. Wenn die Kaltblüter auf dem Hof bewegt werden mussten, hatten es die drei van Bebber-Brüder immer sehr eilig. Es gab nämlich nur zwei Vierbeiner, und wer zu langsam war, dem blieb „das höchste Glück der Erde“ für diesen Tag versagt.

Die gleiche brüderliche Konkurrenz war es, die Paul van Bebber einige Jahre später nach Wetten verschlug. Alle drei van Bebber-Söhne waren mit Leib und Seele Landwirte, doch den Hof zu Hause konnte nur einer übernehmen; die beiden anderen mussten sich anderweitig umsehen. Paul van Bebber brauchte nicht lange zu suchen.

1957 absolvierte er sein Fremdjahr auf dem Leenders-Hof in Wetten. Schon im folgenden Jahr übernahm er auf Rentenbasis den Treelenhof von Gustav Sensen. Nachdem der Jungbauer 1959 seine Frau Maria aus Veen geholt und geheiratet hatte, schlugen er und seine wachsende Familie feste Wurzeln im Wettener Boden.


Paul van Bebber und seine Maria 2009 zur Goldenen Hochzeit.

Mit Viehzucht und Ackerbau schufen sie sich ihre Existenz. Die Söhne Karl-Heinz, Josef, Georg und Paul machten das Familienglück perfekt. „Sie sind unser ganzer Stolz”, sagte Maria van Bebber einmal.

In Wetten fühlten sie sich wohl. Großen Anteil daran hatte die Begeisterung für den Pferdesport. Schon in Veen war Paul van Bebber aktives Mitglied des Reitervereins gewesen. „Er fiel immer und überall auf“, sagte vor einigen Jahren seine Frau Maria; und auch in Wetten führte ihn der Weg schnurstracks zum 1947 wiederbelebten Reiterverein „Von Bredow“. Dort erwarb er sich nicht nur durch seine Reitkünste, sondern auch durch seinen Sinn für spaßige Aktionen und seinen ununterbrochenen Einsatz für den Verein viele Freunde. 1978 wählten ihn seine Reiterkameraden zum stellvertretenden Vorsitzenden; er blieb es 20 Jahre lang.

Zwei andere Rollen waren dem Festkettenträger von 1998 wie auf den Leib geschneidert: Mit weißem Bart und Pferdekutsche hatte er einst für die eigenen vier Söhne den Nikolaus gespielt - und später für Wettener Kinder. Und als Adjutant von Platzkommandant Viktor Broeckmann war Paul van Bebber über Jahre nicht aus dem Festzug der Wettener Kirmes wegzudenken (1998 musste er den Sattel von „Aragon“ allerdings gegen einen Platz in der Kutsche tauschen: Als Festkettenträger wurde er beim Festzug gefahren). 2005 legte er das Adjutantenamt nieder.

1965 trat er der St.-Petrus-Schützenbruderschaft bei und wurde 1980 Schützenkönig. Von 1970 bis 1980 war der Landwirt Ortsvorsitzender der Ortsbauernschaft in Wetten.

2009 konnten er und seine Maria in großer Dankbarkeit ihre Goldene Hochzeit feiern.